zurück zur Tierehauptseite Der Blaufußwaldsteigerfrosch
( Leptopelis Vermiculatus )

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Als Amphibie ist der Blaufußwaldsteigerfrosch ( Leptopelis vermiculatus )etwas anderes, als meine Reptilien, welche ich sonst so in meinen Terrarien beheimatet habe. Seit etwas über einem halben Jahr pflege ich nun schon diese Tiere, und konnte, obwohl sie nachtaktiv sind, recht gut beobachten. Von diesen Beobachtungen, und dem Hintergrundwissen, welches ich mir so nach und nach zu diesen Tieren angeschafft habe, möchte ich hier berichten.

Herkunft
Entdeckt wurden diese Tiere 1909 von Boulenger. Meine Tiere stammen aus den Usambarabergen im Nordosten Tansanias. Dort sind sie, wie es sich für Frösche gehört, in der Nähe von Gewässern zu finden. Die Tiere können in Höhenlagen bis 1000 Metern genauso angetroffen werden, wie in den Ebenen der tropischen Usambarabergen. Die Temperaturen sind, im Gegensatz zu meinen Stummelschwanzchamäleons, welche nur in höheren Lagen vorkommen, nicht so begrenzt. Wo in 1000 Metern Höhe die Temperaturen 25 °C nicht übersteigen, so hat man in tieferen Gefilden, wo diese Tiere ja auch vorkommen, schon höhere Temperaturen, welche allerdings selten die 28 °C überschreiten.

Aussehen
Wie ein Frosch aussieht, weiß eigentlich jeder. In dieser Form, also einem Kopf-Rumpf-Teil, dem breiten Maul und den Glubschaugen, zeigt sich auch der Blaufußwaldsteigerfrosch.Die Männchen, welche sich im jüngeren Alter in einem schönen Grün zeigen, in der ausgewachsenen Größe von etwa 40 mm Kopf-Rumpf-Länge zeigen sich bei ihm einige braune Teile, welche hauptsächlich einen Teil des Kopfes, und der „Schulterpartien“ einnehmen. Ebenso sind die Beine, welche vorn etwa 4 cm und hinten etwa 12 cm lang sind, braun, grün gestreift.Bei den Weibchen ist es, wie fast überall im Tierreich, sie sind eigentlich nur braun, zeigen sich also nicht in einer bunteren Farbenpracht.Ihre Kopf-Rumpf-Länge wird etwa 70 mm, also fast doppelt so groß, wie das Männchen. Es ist bei wenig Futter und wenig Versteckmöglichkeiten möglich, dass die Weibchen bei den Männchen zu Kannibalismus neigen.

Beide Geschlechter sind unter dem Körper weißlich. Diese weiße Farbe zieht sich vom Maul bis hin zum Hinterleib des Tieres. Selbst die Beine haben an der Unterseite eine helle, fast weiße Farbe. Die Farbliche Gestaltung der Zehen, sowohl vorn, als auch hinten, ist ebenfalls, wie der Rest des Körpers, allerdings haben sie an den Unterseiten einen leicht bläulichen Schimmer. Daher auch sein Name, obwohl ich mir kräftigere Farben vorgestellt hätte.Die Glubschaugen zeigen eine bräunliche Färbung, welche eine schlitzartige schwarze Pupille zeigen. Am besten sieht man es abends, wenn die Beleuchtung schon aus ist, und die Sonne ins Becken scheint.

Futter
Füttern kann man die gesamte Palette des Futters, was man kennt von den einheimischen Froscharten, also Fliegen, Motten, Heimchen, Grillen und auch Regenwürmer. Alles natürlich in der Größe, damit die Tiere dies auch fressen. Als Leckerlie können schon mal kleine Heuschrecken gereicht werden.Bei diesen Tieren muß man allerdings bedenken, dass sie recht gefräßig und gierig sind.Es ist schon sehr interessant, wie sie jagen.Zu erst wird das Beutetier angepeilt, und dann wird draufgesprungen. Dabei kann die Differenz schon mal 40 cm betragen. Die Trefferquote ist dabei sehr hoch.Die Tiere sind eigentlich dämmerungs- und nachtaktiv. Allerdings schnappen sie auch zu, wenn es mitten am Tage etwas zu verspeisen gibt.

Meine Futtertiere stäube ich immer mit einem Kalk- Vitamin- Präparat ein. „Serviert“ wird auf dem Deckel Behälters, in welchem ich die Futtertiere bestäube. Wenn dieser in Richtung Terrarium kommt, dann drehen sie sich schon in diese Richtung, wo der Deckel immer abgestellt wird.Man kann also sagen, dass die Tiere relativ zahm werden. Sie reagieren nicht schreckhaft auf meine Kinder, wenn sie durch Zimmer am Terrarium vorbeirennen, und auch nicht auf meine Hand, wenn ich mal ins Becken greifen muß, wenn ich es z.B. reinigen muß.Dadurch nehmen sie auch mal nen Regenwurm aus der Hand.

Terrarium
Für ein Pärchen dürfte ein 40x30x30 cm großes Becken genügen. Allerdings sollte für genügend Versteckmöglichkeiten gesorgt werden.Eine Bodenschicht von etwa 10 cm sollte mit einberechnet werden, da die Tiere manchmal die Eigenschaft haben, sich einzugraben.Wegen der Optik ist es auch angebracht, die Rückwand des Tropenterrariums mit Korkplatten zu versehen. Benötigen tun sie diese allerdings nicht, da sie sich wunderbar an den Scheiben bewegen können.Die Temperatur sollte am Tage etwa 22-26 °C betragen, und in der Nacht auf 18-22 °C absinken.Die Luftfeuchtigkeit des Regenwaldterrariums sollte über 70 % rel. Luftfeuchte liegen. Benötigen tun sie neben einem Wasserbecken, worüber etwas Blattwerk sein sollte ( Grund später ), auch recht viel Astwerk zum Klettern.Als Bodengrund habe ich Torf benutzt. Es geht auch Humuserde.Bei den hiesigen Temperaturen benötigen eigentlich keine Heizung. Sollte die Temperatur im Winter trotzdem tagsüber unter 18 °C fallen, so kann ein Spotstrahler, oder eine Bodenheizung da Abhilfe schaffen.Als Beleuchtung sollte eine, oder mehrere Lampen mit einem UV-Anteil genutzt werden.

Fortpflanzung
Die Besteigung des Weibchens durch das Männchen, und die anschließende Wanderung zum Laichplatz ist wie bei anderen Fröschen gleich.Nachdem die Tiere Den Laichplatz erreicht haben, klebt das Weibchen die Eier an die Blätter, und während dessen befruchtet das Männchen, welches noch immer auf dem Rücken des Weibchens hockt, diese Eier.Dieses Stadium haben meine Tiere bisher leider noch nicht erreicht, oder sie wollten noch nicht. Der Laich wird an die Unterseite der über des Wasserbeckens hängenden Blätter geklebt. Die Larven finden dann den Weg ins Wasser, indem sie sich entweder hineinfallen lassen, oder sich, wenn sie daneben sind, hineinschlängeln.

Mein Terrarium und meine Tiere
Bei mir teilt sich das Blaufußwaldsteigerfroschpärchen mit meinen Stummelschwanzchamäleons ein Terrarium, da sie aus der selben Gegend stammen.Mein Becken hat die Abmaße von 60x40x40 cm.Der Bodengrund, welcher aus Terrarientorf besteht, ist im Schnitt 10 cm hoch.Ebenso habe ich ein kleines Wasserbecken, wo daneben eine Bromelie gepflanzt ist, die ihre großen Blätter zum Teil über das Becken wachsen lässt.Zum Klettern habe ich eine Wurzel im Becken, eine Korkrückwand, sowie einige Benjamin eingepflanzt.Tagsüber haben beide Tiere jeweils ihren Platz im Terrarium.Das Männchen klebt vorn rechts oben in der Ecke, und das Weibchen gräbt sich meist im hinteren Teil des Beckens ein.Das Quaken des Männchens ist meist am Abend zu hören. Dieses besteht zwar nicht aus dem bekannten Quaken der heimischen Frösche, sondern eher aus einem kurzen knarren. Diese Rufe entstehen unterhalb der Kehle des Frosches. Dort bläht sich dieser kurz auf, und diesen Druck lässt er dann in diesem Knarren ab.So habe ich jeden Abend mein Knarrkonzert.Als Wetterfrösche kann man diese leider nicht nutzen. Die Häufigkeit dieser Töne hängt also nicht von Tief- oder Hochdruck unseres Wetters ab.Um die Luftfeuchtigkeit hoch zu halten, wird mindestens morgens gesprüht. Meist sprühe ich am Abend auch noch einmal.Füttern tu ich alle zwei Tage einmal am Morgen für die Chamäleons, und am Abend für die Frösche. Leider genügt ein einmaliges Füttern nicht, da sie sich auch morgens am Futtern mit beteiligen.