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Fritzi und Lilli

 

Kinyongia multituberculata
(alt: Bradypodion fischeri)

(Fischers Zweihornchamäleon)

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Mein erstes echtes Chamäleon ist "Fritzi", ein Kinyongia fischeri, oder alt: Bradypodion fischeri.
Fischers Zweihornchamäleon stammt aus den Usambara-Bergen Tanzanias,
und wird zwischen 30 cm (Weibchen) und 40 cm (Männchen)lang, was diese Tiere zu den mittelgroßen Chamäleons zählen läßt.



Allgemeine Erfahrungen
für die größere Ansicht bitte klicken Ich hatte ja schon einige Chamäleons, aber mein Fritzi war und ist irgendwie der lustigste.
Er kam mir manchmal vor, wie ein Hündchen.
Wenn er heraus wollte, machte er Bettel-Anstalten, was richtig lustig aussah.
Diese Chamäleonart ist auch sehr neugierig und beobachtet sehr intensiv seine Umgebung.
Speziell merkt man dies, wenn er auf seinem Platz am Fenster sitzt,
und den vorbeifahrenden Autos nachschaut.
Ebenso scheint das Chamäleon mitzubekommen, daß die Winterzeit angebrochen ist,
denn in dieser Zeit nimmt der Appetit ab.
Auch bekommt es die anderen Jahreszeiten mit.
Im Frühjahr wird das Männchen merklich unruhiger und ist mehr am Suchen zu sehen.
Er nimmt in dieser Zeit besonders schöne Farben an.
Hat das Männchen meist schmutzige grüne Farben mit Brauntönen vermischt,
was die Normalfärbung dieses Chamäleons ausmacht,
so zeigt er in den Frühlingsmonaten eher seine Grüntöne,
welche schon fast ins gelbe über gehen.
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  für die größere Ansicht bitte klicken Wie schon geschrieben, ist das Männchen größer, als das Weibchen,
was nicht nur seine Körpergröße angeht,
sondern auch seine beiden Hörner, welche er als Nasenfortsatz besitzt.
Während diese beiden Hörner beim Männchen durchaus 2-3 cm lang sein können,
bleiben die des Weibchens bei einem knappen Zentimeter.
Die Bereitschaft des Weibchens zur Verpaarung dauert nur einige Tage.
In diesen wenigen Tagen zeigt sich auch das Weibchen in einem farbenfrohen Kleid,
welches viele Grüntöne miteinander vermischt,
wobei der Kopf einen rötlichen Schimmer annimmt.
Die Gravidität (Trächtigkeit) dauert nach erfolgreicher Verpaarung
etwas um die 50 Tage, also knapp 2 Monate,
Das beste Zeichen für eine erfolgreiche Verpaarung ist die erhöhte Nahrungsaufnahme.
Ist das Weibchen normalerweise, im Gegensatz zum Männchen,
scheu, so frißt sie in der Zeit nach der Verpaarung
nicht nur viel, sondern auch aus der Hand, und sogar, wenn sie dabei aus dem Terrarium steigen muß.
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Mitte August 2007 habe ich meine Fischeri-Pärchen endlich zusammengesetzt,
da das Weibchen eine schöne frische grüne Färbung angenommen hatte.
Zu dieser Zeit gelang mir auch die Verpaarung, wovon ich auch einige Filmchen gedreht habe.
Am unteren Rand dieser Seite ist ein Filmchen mit dem Balzverhalten,
dem für Chamäleons typischen Kopfnicken, meines Fritzi's mit eingestellt.
Nachdem mein Weibchen die besten Eilegeerscheinungen an den Tag gelegt hatte,
also Futtereinstellung, Nervösität und Probegrabungen,
Lag das Tier eines Abends Anfang Dezember mit Legenot tot am Boden.
Ursache für diese Legenot war eine Einleitervereiterung,
welche wir nach dem "Kaiserschnitt" prognostizierten.
Einige Tage davor lagen einige Eier im Becken gestreut, welche nicht befruchtet aussahen.
Nach dem Aufschneiden konnten wir trotzdem noch 6 sehr gut aussehende Eier heraus holen,
und in Vermiculite packen.
Insgesamt waren es mit den geworfenen Eiern, den herausgeholten,
und dem vergammelten im Tier, 10 Eier, was normal für diese Art ist.
Nun liegen die Eier Anfangs bei 22/17 °C, welche ich 2 Monate beibehalten werde.
Anschließend wird die Inkubationstemperatur langsam so erhöht,
daß sie maximal 26 °C am Tage beträgt, also vom Schlaf- ins Wohnzimmer umgelegt.
Nach ca. 10 - 11 Monaten werden hoffentlich Nachkommen aus den Eiern schlüpfen.
Inzwischen sind mir leider 2 Gelege eingegangen, woran bei einem der heiße Sommer schuld sein dürfte
Allerdings habe ich noch zwei weitere liegen.
Die Inkubation ist leider nicht so einfach, um nicht zu sagen, etwas problematisch.
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Leider habe ich keine Info darüber, wie alt ein Kinyongia (Bradipodion) fischeri, vor allem in Gefangenschaft, werden kann.
Mein Männchen ist seit 2005 bei mir, und ich weiß, da es ein Wildfang war, nicht, wie alt das Tier inzwischen ist.


Fritzi bewohnt ein Terrarium aus OSB-Platten mit den Maßen 75x50x100 cm (BreitexTiefexHöhe).
In seinem Becken ist neben einem gut verzweigtem Kletterast noch ein schöner buschiger Ficus Benjaminum,
sowie eine Grünlilie, welche sehr gut rankt. Ebenso habe ich in diesem Becken noch zwei Schmetterlingsorchideen, sowie vereinzelte Bromelien.

Da ich das Fischeri in meinem Wohnzimmer halte, somit auch im Winter um die 20-22 °C habe,
bekommt das Tier nur für 3 Stunden am Tag einen Spotstrahler angeschaltet.
Im Terrarium hat das Tier noch als Beleuchtung eine T5-Leuchtstoffröhre, sowie eine Energiesparlampe mit 20 W als Tageslicht.
Da diese Chamäleonart gerne mal Futter verschmäht, wenn dieses zu eintönig gestaltet wird, füttere ich nicht nur semiadulte Heuschrecken,
sondern auch Heimchen und Schaben. Crullfliegen werden ebenfalls, obwohl diese relativ klein sind, gern als Snack genommen.
Das Futter stäube ich mit "Minerall" und "Calka Mineral" ein, in einem 3 zu 1-Wechsel.

Das Kinyongia (Bradipodion) fischeri ist meldpflichtig.

Diese Chamäleonart ist eine der leichter zu pflegenden Arten.
Trotzdem sollte man bedenken, daß ein Chamäleon prinzipiell als schwer zu halten und zu pflegen ist.