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Inkubatorbau

Inkubator, ehhh?

Im Lexikon werde ich gleich Richtung Brutkasten geleitet, was schon viel dazu aussagt. Dieser ist also ein „geschlossenes, durchsichtiges Wärmebett zur Aufzucht und Pflege von Frühgeborenen. Im Brutkasten können Sauerstoffgehalt, Feuchtigkeit und Temperatur auf den erforderlichen Wert einreguliert und konstant gehalten werden.“

Dies ist die offizielle Erklärung, welche sich hauptsächlich auf den medizinischen Bereich bezieht.

Für die Tierzucht, wofür ich diesen benötige, brauche ich den Inkubator zum Ausbrüten der Eier, welche meine Leopardgeckos gelegt haben, da diese im Terrarium nicht erforderlichen Bedingungen zum Ausbrüten haben.

Diese Eier benötigen eine gewisse Temperatur und eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit.

 

Mit der Temperatur bestimmt man zumindest bei den Leopardgeckoeiern das Geschlecht, sowie die Brutzeit.

So schlüpfen bei 23 °C, oder bei 32 °C hauptsächlich Männchen, und bei 26-29 °C Weibchen. Die Zeitigungsdauer, also die Ausbrützeit, beträgt bei 30 °C etwa 40 Tage, und bei 24 °C etwa 70 Tage.

Die Eischale benötigt eine etwa 100 %-ige Luftfeuchtigkeit.

Die Eier haben eine lederartige Schale. Bei zu trockener Luft wird die Schale zu fest, was ein Ausschlüpfen der Babys erschwert, um nicht zu sagen, verhindert, da diese mit ihrem Eizahn nicht durch die Schale kommen, um diese aufzuschneiden.

 

Modelle

Natürlich existieren im Handel auch entsprechende Modelle, welche allerdings immer eine gewisse Summe kosten. So kann man für einen Inkubator ab etwa 150,- €uro aufwärts rechnen.

Es gibt sicherlich auch die Möglichkeit irgendwo einen gebrauchten herzubekommen, welcher nicht ganz so teuer ist.

Beim Durchstöbern von „Zweite-Hand-Zeitungen“, kann einem schon mal so etwas in die Hände fallen. So kann man dort unter anderem mit einigem Glück auch einen ausrangierten Brutkasten finden. Dieser ist optimal, da dort die Temperatur und die Luftfeuchte optimal eingestellt werden kann. Nur, wer hat schon das Glück, und vor allem den Platz für ein solches Teil.

Ebenso Platzbedürftig ist auch ein ausrangierter Kühlschrank zu bezeichnen. Dieser hat die optimalen Eigenschaften, wunderbar die benötigten Verhältnisse zu halten, da er entsprechend isoliert aufgebaut ist. Auf den Kühlschrank werde ich dann noch mal zurück kommen.

Eine weitere Möglichkeit ist ein Aquarium, ob ausrangiert, oder neu, ist hier eigentlich fast egal. Es sollte in der unteren Hälfte nur das Wasser halten können, ohne auszulaufen ( und eine Windel wird da nicht helfen ).

Diese Art Inkubator mit dem Aquarium nennt sich dann Umluftinkubator.

 

Das wären erst mal grob die Modelle, welche so in Frage kommen können, um für den Inkubatoreinsatz eingesetzt zu werden.

Kommen wir also zur

 

Marke Eigenbau

Weiter oben habe ich schon den Kühlschrank mit seinen isolierenden Eigenschaften genannt, worauf ich nun etwas näher eingehen werde.

Einen Nichtfunktionierenden Kühlschrank kann man seiner kompletten elektronischen Hilfsmittel entledigen, welche allerdings entsorgt werden müsse. Beim Entsorgen wird die örtliche Müllentsorgung helfen, welche sicher irgendwo ihren Sitz mit einer Sondermüllannahme hat.

Nachdem man nun den Kühlschrankkorpus hat, muß das „Innenleben“ noch etwas gestaltet werden. Als erstes wird natürlich eine Heizung benötigt, welche mit einem Thermostat verbunden ist, damit die Heizung nicht den Innenraum zu stark erhitzt, denn auch Reptilieneier gehen bei zu hoher Wärme ein. Anstelle der Heizung können auch Glühlampen herhalten. Durch die verschiedenen Ebenen, welche sich in einem Kühlschrank wunderbar bewerkstelligen lassen, können auch verschiedene Temperaturbereiche erstellt werden, worauf natürlich zu achten ist, dass ja die Wärme nach oben steigt, also Die Eier, welche bei höheren Temperaturen ausgebrütet werden sollen, müssen also weiter oben liegen, und diejenigen, welche es kühler wollen, weiter unten.

Weiterhin ist es wichtig, dass sich im Innern des „Kühlschrankes“ eine Wasserschale befindet, welche die Luftfeuchtigkeit bewerkstelligt. Zur Überwachung dieser, sollte ein Hygrometer nicht vergessen werden. Die Wasserschale ist auch abzudecken, damit die frischgeschlüpften Babys nicht gleich ertrinken, wenn sie neugierig auf Wanderschaft gehen.

 

Eine einfachere Variante der Kühlschrankmethode ist ein etwas größerer Styroporkarton, welcher ebenfalls wunderbar diese isolierenden Eigenschaften aufweist. Die Innenausstattung dürfte die selbe sein, allerdings auf engerem Raum.

 

Ich habe mich für die Variante im Aquarium entschieden. Dazu habe ich mir bei „Fressnapf“ ein Aquarium mit den Maßen 40x30x30 cm, einen regelbaren Aquarienheizer, welcher komplett untertauchbar ist, sowie ein Aquarienabdeckgitter aus nichtrostendem Metall gekauft. Zusammen haben mich diese Dinge etwa 75 €uro gekostet. Ein gebrauchtes Aquarium wäre sicherlich preiswerter gewesen, war aber leider nicht zu bekommen.

Wichtig ist noch eine Glasscheibe, welche zum Abdecken des Aquariums benötigt wird, welche allerdings die Innenmaße des Beckens benötigt.

 

Als erstes habe ich ausrangierte gereinigte Futterbehälter von Fliegen kopfüber in das Becken gestellt. Diese haben den Vorteil, dass sie perforiert sind.

Anschließend habe ich das Becken bis zur Oberkante dieser Becken mit Wasser aufgefüllt. Ich habe warmes genommen, damit der Heizer nicht gleich so viel zu tun hat.

Diesen Heizer habe ich nun mittels mitgelieferten Saugnäpfen innerhalb des Wassers an der Innenseite der Außenwand befestigt, und die Temperatur eingestellt, welche ich im Wasser erhalten wollte, also 32 °C.

Anschließend habe ich das Gitter so zurechtgeschnitten, das dieses die Wasseroberfläche komplett abdeckt, und geschlüpfte Jungtiere nicht ungewollt baden gehen.

Auf dieses Gitter kommen nun Behälter mit den Eiern, welche in dem Brutsubstrat liegen.

Im Baumarkt gibt es kleine Bilderhaken zu kaufen, welche bei vorsichtigem Biegen eine wunderbare Ablage für die Abdeckscheibe abgeben.

Diese Ablagen werden allerdings nur an der hinteren Seite benötigt, damit das Kondenswasser an der Rückseite ablaufen kann, und nicht auf die Eier tropft, was für diese, in den darin befindlichen Embryonen tödlich ist.

Die Luftfeuchtigkeit in meinem Becken liegt bei 100 %.

 

Brutsubstrat

Ich möchte kurz auf dieses Thema eingehen, da das Substrat abhängig von der Inkubatorbauwart ist.

Bei der Kühlschrankmethode, und auch bei der in dem Styroporbehälter, wird zu 100 % Vermiculite genommen. Dieses künstliche Material nimmt die Feuchtigkeit auf, und speichert diese, ohne einen Angriff für Schimmel zu haben.

Bei der Aquarienvariante ist dieses Vermiculite allein nicht so gut, wegen seines Wasseraufsaugenden Charakters. Die Eier liegen dann förmlich im Wasser, worin sie dann wieder eingehen.

Ich habe ein Mischungsverhältnis von 2 Teilen Vermiculite, 1 Teil Sphagnummoos, 1 Teil Terrarientorf und einem halben Teil Aktivkohle.

Diese Aktivkohle verhindert, bei dem Moos und dem Torf die Schimmelbildung.