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Rita

und

Rudi

Chamaeleo senegalensis

(Senegal - Chamäleon)

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Inzwischen habe ich mir einige andere Chamäleons zugelegt und die Zucht begonnen.
eine Art davon ist das Senegal-Chamäleon.
Bei dieser Art werden die Weibchen mit etwa 25 cm Gesamtlänge etwas größer,
als die Männchen, welche etwa 20 cm erreichen.
Damit gehört diese Art zu den mittelgroßen Chamäleon.


Während die Weibchen ein durchweg blattgrünes bis schmutziggrünes Aussehen haben,
weisen die Männchen ein eher unscheinbares dreckiges graubraun bis ein ebensolches schmutziges grün auf.
Verläßlich sind die Geschlechter nur anhand der verdickten Schwanzwurzel beim Männchen zu bestimmen.


Rita

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und

Rudi

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In meiner Zeit als Terrarianer habe ich schon die unterschiedlichsten Chamäleonarten gesehen
wozu ich nicht nur die von mir gepflegten Arten zähle, sondern auch solche,
die ich von befreundeten Terrarianern kenne.
Diese Tiere stammen meist aus dem Osten Afrikas, und dort speziell aus Tansania, oder Madagascar.

Das Chamaeleo senegalensis stammt, wie der Name es schon verrät, aus dem Senegal, sowie den angrenzenden Gebieten Westafrikas.
Wenn man diese Tiere so beobachtet, fallen so einige Dinge auf, die etwas anders scheinen,
wozu ich die sehr schlanke Gestalt zählen möchte, wie auch einen eher staksigen Gang.
Die Gliedmaßen sind länger und dünner, wodurch dieser staksigere Gang zustande kommen könnte.

Haltung

Das Senegal-Chamäleon bewohnt in seiner Heimat niedere Büsche, sowie Gräser.
Da diese Gegenden trockener sind, als tropischer Regenwald,
bedürfen diese Tiere auch nicht einer solch hohen Luftfeuchtigkeit.

Im terrarium bedeutet dies ein morgentliches Sprühen, um den Morgentau nachzuahmen,
sowie ein höheres Temperaturbedürfnis.
Im letzten Sommer habe ich die Tiere in einem Flexarium auf dem Balkon, welcher Südlage aufweist, gehalten.
Da ich dafür gesorgt habe, daß die Tiere Schattenplätze finden können,
waren sie nicht den Ganzen Tag der Sonne ausgesetzt, welche auf meinem Balkon durchaus 50 °C erreichen kann.
Ansonsten sollten die Chamäleons, je nach Jahreszeit, bei 25 - 30 °C am Tage, sowie mindestens 10 °C weniger in der Nacht.
Im Sommer, also bei höheren Temperaturen, also auch trocknerer Luft, habe ich die Tiere extra mit einer Pipette getränkt.

Beim Fressen erweisen sich die Exemplare, ob Männlein, oder Weiblein, als wahre Fressmaschinen.
Obwohl die Köpfe, also auch die Mäuler der Chamäleons keine solch große Form aufweisen,
so vertilgen sie nicht nur große Heimchen, welche ich für diese Art als angemessen ansah,
sondern auch semiadulte Heuschrecken, Schaben, sogar Schnecken.
War ich schon erstaunt über die Größe der gefressenen Futtertiere, so wurde ich nicht minder überrascht über die Größe des Kots.
Einen solchen Haufen hätte ich einem solch zierlichen Tierchen nie zugetraut.
Was das Abkoten angeht, so ist das Chamaeleo senegalensis ein sehr reinliches Tier.
So hat es eine eigene Touilettenecke.
Nicht nur was die Touilettenecke angeht ist diese Chamäleonart standorttreu, sondern auch was den Schlafplatz angeht.

Verpaarung
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Kopulation
nach 2 Stunden
Bei dem Chamaeleo senegalensis handelt es sich um eine sehr aggressive Art.
Eine Paarhaltung ist dementsprechend nicht nötig; man benötigt für ein Pärchen also zwei Terrarien.
Um heraus zu finden, wann das größere Weibchen bereit zur Paarung ist, zeigt man diese dem Männchen,
bzw.setzt diese zu diesem herein. Die ganze Aktion muß unbedingt unter Beobachtung stattfinden,
denn das Weibchen kann bei Nichtbereitsein dem Männchen böse Bißverletzungen zufügen.
Das Männchen dagegen ist immer bereit.

Hat man den passenden Zeitpunkt zur Verpaarung erwischt, das Weibchen also bereit ist,
erlebt man kein großes Vorspiel.
Die beiden schauen sich an, das Männchen nickt leicht, und ist binnen 5 Minuten auf dem Weibchen,
welches das Männchen gewähren läßt.
So schnell, wie das Männchen auf dem Weibchen sitzt, ebenso schnell beginnt auch die Kopulation.
Bei meinen Tieren hat diese 3,5 Stunden gedauert.
Nach etwa 2 Stunden bekam das Weibchen gelborangene Punkte, welche den gesamten Körper
von der Nase bis zur Schwanzspitze bedeckten. Die Grundfärbung war Blattgrün.
Das Männchen, welches mit einer fast weißen graubraunen Färbung die Kopulation begann,
bekam nach etwa 3 Stunden schwarzbraune Punkte, die ebenfalls den gesamten Körper bedeckten.
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Kopulation
nach 3 Stunden
 
Eiablage
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Rita am zugraben
Die Graviditätszeit beträgt bei dem Senegal - Chamäleon um die 4 bis 6 Wochen.
Bei mir hat die Tragzeit 45 Tage gedauert.
Relativ schnell ist zu erkennen, daß das Weibchen tragend ist.
Nicht nur ein bepunkteter Körper zeigt dieses, sondern ein vergrößertes Verlangen nach Futter,
sowie Wasser, welches während der gesamten Tragzeit gierig von den Blättern gesoffen wird.

Im Laufe der Zeit nimmt der Körper zusehendst an Umfang zu, was vor allem am Hinterleib auffällt.
Etwa eine Woche vor der Eiablage stellt das Tier die Futteraufnahme ein, und die Eier zeichnen
sich so doll ab, daß man denken kann, das arme Tier platzt in den nächsten Minuten.
Auch die Bewegung wird reduziert. Zwar finden gelegentlich Probegrabungen statt,
aber dem armen Weibchen fällt zusehendst das Klettern schwerer, und der Hinterleib
scheint ein Extrasack zu sein, so "aufgebläht" ist dieser.
Zur Eiablage wird das Chamäleon wieder seinem Ruf gerecht,
es wird so dunkel wie der Bodengrund, um nicht zu sagen, sogar schwarz.
Abgelegt wurden die Eier in den Morgenstunden in einer Mulde,
mit welcher sich meine Rita schon am Vortag beschäftigt hat.
Die Eizahl soll bis zu 60 Eier.
Rita hat bei mir 36 Eier gelegt.
Hat das Graben der Eimulde schon einen Tag gedauert, so läßt sich das Tier auch
auch einen Tag Zeit, diese zuzugraben. Dabei nimmt sie es auch in Kauf, auf dieser
Mulde zu schlafen, wie auch beim Aufgraben.
Die gesamte Prozedur verlangt von dem Tier sehr viel Kraft ab.

Wie ich leider erst 8 Tage später mitbekam, hatte Rita nicht alle Eier abgelegt,
Was leider eine Legenot mit anschließendem Tot zur Folge hatte.
3 Eier habe ich aus dem Leib herausgeschnitten, und hoffe, daß diese sich auch entwickeln.

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Beim Graben
eingeschlafen
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Geschafft und
Wärme suchend
 
Inkubation und Aufzucht
  An diese Stelle kann ich nur noch mit gesammelten Daten aufwarten
und darauf vertrösten, wenn die Jungen aus den Eiern schlüpfen, falls sie dies tun.
In verschiedenen Literaturen bestehen sowohl bei der Inkubationstemperatur, wie auch bei
der Dauer Unterschiede. So kann die Temperatur irgendwo zwischen 25 und 29°C liegen,
was ich als recht hoch ansehe für Chamäleoneier.
Bei mir inkubieren die 36 Eier momentan auf zwei verschiedenen Substraten
bei 26°C am Tage, sowie einer leichten Nachtabsenkung.
Bei der Inkubationsdauer gehen die Meinungen noch weiter auseinander.
Irgendwan zwischen 109 Tagen und 9 Monaten werden hoffentlich die Jungtiere schlüpfen.
Wenn dieses so weit ist, werde ich hier natürlich die Daten vervollständigen,
bzw. auf meine erfahrenen abändern.
 
 
Sonstiges
Abschließend kann ich sagen, daß das Senegal - Chamäleon,
Chamaeleo senegalensis, eine leicht zu haltende Art ist,
was allerdings nur meine bisherigen Erfahrungen wiederspiegelt.
Wie sich dies bei der Aufzucht, und der weiteren Zucht verhält,
wird sich im Laufe der Zeit ergeben.
Diese Seite wird dahingehend immer mal wieder erweitert.

Abschließend noch ein wichtiger Hinweis:
Das Chamaeleo senegalensis steht unter Artenschutz und ist damit meldepflichtig!
Das heißt: jeder Erwerb, jede Nachzucht, sowie auch jedes Ableben dieser Art muß
gemeldet werden. Hier in Deutschland ist es bei der untere Naturschutzbehörde
im Amt für Umwelt und Naturschutz.
Beim Erwerb eines Tieres dieser Art muß ein Papier mitgereicht werden.
Bei Wildfängen ist dies ein Citesnachweis,
bei Nachzuchten erhält man ein Nachzuchtpapier der eben genannten Behörde.
Ebenso begleitet jedes Teir ein Übergabepapier beim Besitzerwechsel.