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Bradypodion setaroi
Südafrikanisches Zwergchamäleon

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Als mir die mit 13 cm Gesamtlänge kleinen Bradypodien aus Südafrika
das erste Mal angeboten wurden, sagten sie mir nichts.
Nach einem entsprechenden Studium entsprechender Literatur musste ich mir eingestehen,
dass diese sehr interessante Chamäleonart etwas für mein Wohnzimmer ist.
So kam ich zu meinem ersten Pärchen.

 

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Verbreitungsgebiet

Das Verbreitungsgebiet ist nur auf einen kleinen Streifen in Südafrika an der Nordküste von Zululand,
der Provinz Kwazulu-Natal,
etwa von der Gegend um St. Lucia Estuary bis zum Sibaya-See begrenzt.
Die Baum- und Buschbewohner findet man dort meist in den Dünen und Gärten der dortigen Ortschaften.
Das Klima dort ist niederschlagsreich und warm mit milden Wintern.
Die Temperaturen schwanken im Tagesmittel von 17 bis 25,5 °C.
Der höchste dort gemessene Wert lag bei 33,8 °C und der niedrigste bei 8,3 °C.

 

 

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Terrarienhaltung

Ich halte diese Chamäleonart für die optimale für das Wohnzimmer.
Dies kann aber auch daran liegen, daß ich die Nachttemperaturen so gut senke, indem ich abends immer lüfte.
Dadurch, daß die Tiere Küstenbewohner sind, wird ein sehr gut belüftetes Terrarium benötigt.
Ob es sich dabei um ein Vollgazebecken handelt, um ein OSB-Becken,
oder ein Glasterrarium mit sehr großen Lüftungsflächen, ist dabei egal.
Ich habe mit allen drei Terrarienarten keine negativen Erfahrungen gemacht.
Für ein Pärchen sollte das Terrarium mindestens eine Grundfläche von 40x40 cm aufweisen,
und dabei 70 cm hoch sein. Um so größer, desto besser, gilt auch hier.

Bei den Bradypodion setaroi handelt es sich um Buschbewohner.
Das bedeutet für die Einrichtung, daß für viel Pflanzenbewuchs zu sorgen ist.
Empfehlenswert sind für die Bepflanzung Ficusarten, Schefflera und ähnliche Pflanzen.

 

 

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Beleuchtung

Ich persönlich bevorzuge für die oben genannte Terrariengröße eine
T8-Leuchtstoffröhre mit UV-Anteil für die entsprechende Versorgung,
und für die eigentliche Beleuchtung einen 35 Watt-HQI-Strahler.
Dieser sorgt nicht nur für die benötigte Helligkeit, sondern auch die benötigte Wärme.
Leider haben die UV-Leuchtstoffröhren den Nachteil, daß man diese nach etwa 6 Monaten austauschen muß,
da die Leuchtmittel nach dieser Zeit kein UV mehr abgeben.
Mit dieser Kombination hat man dann auch den Nutzen, daß die Pflanzen prächtig gedeihen.
Zum Gedeihen der Tiere und Pflanzen benötigt man nicht nur Licht, sondern auch den sehr wichtigen Faktor:

 

 

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Luftfeuchtigkeit

Um die Luftfeuchtigkeit hoch zu halten, gibt es mehrere Wege.
Zum einen erhöht man diese dadurch, daß man Morgens und Abends das Becken gut überbraust.
Diese Maßnahme ist nicht nur für die Erhöhung der Luftfeuchte wichtig, sondern stillt auch die Trinkbedürfnisse der Tiere.
Eine weitere Maßnahme, die Luftfeuchte hoch zu halten, ist das Einbringen von echten Pflanzen.
Welche dafür in Frage kommen, habe ich weiter oben schon erwähnt.
Wenn die Pflanzen in Kübel gepflanzt werden, hält die Erde, in welcher die Pflanzen dann gepflanzt sind,
zusätzlich die Luftfeuchte hoch.

 

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Vermehrung

Die Bradypodion setaroi gehören zu den ovoviviparen, den (Ei-)lebendgebärenden, Arten.
Für den Halter / Züchter heißt dies, daß man weder einen Inkubator benötigt, noch auf Eiersuche gehen muß.
Die Verpaarung wird von dem Männchen in Chamäleon typischem Kopfgeschüttel eingeleitet.
Ist das Weibchen paarungsbereit, läßt es das Männchen aufreiten.
Ist es dies nicht, wehrt sie das Männchen kurz ab, was bei mir noch nie in Beißereien geendet hat,
denn das Männchen läßt recht schnell von der Angebalzten ab.
Bei dieser Chamäleonart konnte ich eine "Vergewaltigung" noch nicht beobachten,
was eine paarweise Haltung sehr gut zuläßt.

War die Paarung erfolgreich, dauert es etwa drei bis vier Monate, bis etwa 4 bis 14 Jungtiere im Terrarium vorgefunden werden.
Die Jungtiere können durchaus im Becken der Elterntiere verbleiben.
Ich allerdings sammel die Jungen lieber heraus, da ich erstens eine besser Kontrolle über diese habe,
zweitens kein Futterneid zwischen Eltern- und Jungtiere entsteht,
und drittens dadurch keine Gefahr auftritt, daß die Jungtiere von eventuell frei im Terrarium herumlaufenden
Futtertieren, angefressen zu werden.

 

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Jungtieraufzucht

Die Jungtiere bleiben als kompletter Wurf als Gruppe in einem Vollgazebecken.
Dazu genügt erst einmal ein Terrarium mit den Abmaßen 40x40x50 cm.
Bepflanzt werden sollte das Aufzuchtbecken üppig.
Ich empfehle die weiter oben genannten Pflanzen, wovon am besten natürlich der Ficus benjamina geeignet ist,
da er über viele Äste verfügt und auch sehr viele Blätter trägt.
Beleuchtet werden die Aufzuchtbecken wie die der Elterntiere, nur daß ich als Wärmequelle eine 20 Watt-HQI nutze.
Die unterschiedliche Zeichnung der Geschlechter ist relativ schnell erkennbar.
Mit 3-4 Monaten sieht man schon unterschiedliche Wachstumsgrößen. Nun sollte man die Tiere trennen.
Jedenfalls die größeren aus der Gruppe nehmen, da es sich dabei meist nur um sehr wenige Tiere handelt.
Je nach Wachstum erreichen die Tiere unterschiedlich ihre Geschlechtsreife.
Das jüngste paarende Männchen wurde mit 123 Tagen in der Literatur erwähnt.
Ich konnte Balzgehabe eines Männchens schon nach 112 Tagen beobachten.
Um so größer die Becken, und kleiner die Gruppen, desto schneller wachsen natürlich die Tiere.
das Futter wird natürlich in den passenden Größen gereicht.
Begonnen wird mit Drosophila, Erbsenblattläuse oder frisch geschlüpften Heimchen.
Werden die Tiere größer, wird natürlich auch das Futter entsprechend angepaßt.
Genommen wird alles, was in das Maul hinein paßt.
Ich habe mir als Anhaltspunkt gemacht: so breit das Maul des Tieres ist, so groß darf das Futtertier sein.
Leider machen sich die B.setaroi nichts aus Bohnenkäfern.

Noch eine kurze Beobachtung zum Häuten:
Ich habe mich immer gewundert, daß ich nie, oder sehr selten, Häutungsreste finde.
Eines Tages habe ich beobachtet, daß die Tiere ihre Haut gefressen haben.
Eine Mangelernährung schließe ich aus, da ich supplementiere, die Beleuchtung stimmt, und die Tiere, zumindest die Jungtiere,
täglich Futter bekommen. Die Elterntiere haben 3 Tage die Woche Futterfrei.